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Sankt Elisabeth Krankenhaus begleitet schwerstkranke ältere Patientinnen und Patienten ohne COVID-19

Das Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin wird sich jetzt überregional auf die Versorgung von älteren schwerstkranken Menschen und Palliativpatienten spezialisieren, die nicht an COVID-19 erkrankt sind. Das hat die Geschäftsführung der Klinik in enger Abstimmung mit dem schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerium entschieden.

„Wir tun bundes- und landesweit alles, um COVID-19 zu bewältigen“, erklärt Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf. Auch in der Pandemie werden sich ältere Patienten stürzen und die Hüfte brechen und durch im Krankenhaus zeitnah mobilisiert werden müssen. Auch werden Menschen bei anderen Erkrankungen, z.B. Krebspatienten in der letzten Lebensphase sein und benötigen, sowie ihre Angehörigen, eine besondere Begleitung. “Deren Belange dürfen wir auch mitten in der Corona-Krise nicht aus dem Blick verlieren.“ Darin sieht das Sankt Elisabeth Krankenhaus seine besondere Aufgabe in dieser Zeit. Darüberhinaus hätten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die notwendige Expertise, um auch andere Klinken im Umgang mit diesen Patienten zu unterstützen und zu entlasten.

Die Bilder aus Italien und Spanien von Menschen, die zum Teil völlig alleingelassen auf dem Klinikflur sterben, haben die Klinik neu überlegen lassen. „Wenn wir einem Sterbenden ganz ohne Schutzmaske und Handschuhe die Hand halten und ihm Nähe und Wärme spenden wollen, müssen wir – so lange es geht- eine Corona freie Zone bleiben“, erläutert Ganskopf den Hintergrund der Strategie eines so genannten „weißen Hauses“, in dem keinerlei für COVID-frei Patienten Isolierungsmaßnahmen notwendig seien.

Noch ist die Corona-Fallzahl Entwicklung weiterhin bedrohlich und das Land bereite sich auf alle Szenarien vor. In Schleswig-Holstein verläuft außerhalb von Ballungsgebieten die erste Entwicklung der Corona-Patienten derzeit etwas zeitversetzter als in anderen Bundesländern. Man habe in der Region bereits die Intensivkapazitäten hochgefahren und mit dem Geriatriezentrum Lübeck für die Versorgungsregion Ost auch ein großes Entlastungskrankenhaus für die Nachsorge von älteren COVID-Patienten zur Verfügung. Auch durch die hohe Anzahl an Rehaplätze in Ostholstein, die grundsätzlich ebenfalls jetzt für akute Aufnahmen von Coronapatienten zur Verfügung stehen, ist nach dieser Einschätzung die Versorgungsstruktur in der Region derzeit stabil. Selbstverständlich stehe man auch für die Versorgung von CoVID-19-Patienten bereit, wenn es hart auf hart käme. “Bis dahin können wir mit unserem Spektrum aber mehr beitragen, wenn wir uns um die Alten und Sterbenden ohne Corona-Infektion kümmern, die sonst möglicherweise vergessen werden“, sagt Ganskopf.

Um das Corona-Virus so gut wie möglich vom Sankt Elisabeth Krankenhaus fernzuhalten, wird nun jeder neue Patient zunächst in einer Isolierstation aufgenommen und dort auf COVID-19 getestet. Ist der Test positiv, wird er - solange es Kapazitäten - gibt, in eine andere Klinik verlegt oder erhält eine spezialisierte häusliche Versorgung. Ist der Patient dagegen bei zweimaliger Testung negativ, kommt er auf Station und profitiert vom vollen Spektrum der Geriatrie und Palliativmedizin. „Mobilisation, therapeutische Begleitung und ganz viel menschliche Nähe des medizinischen Fachpersonals – das können wir so weiterhin, ohne die besondere Schutzmontur und Abstandsregelungen, die für isolierpflichtige Patienten notwendig ist, bieten“, nennt die Geschäftsführerin einige zentrale Punkte. Auch der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein (HPVSH) habe sich des Themas bereits angenommen. Im Rahmen wöchentlicher Telefonkonferenzen tausche man sich insbesondere über die Situation der Palliativstationen an Krankenhäusern in Schleswig-Holstein aus. Und auch zu Möglichkeiten der gebündelten Unterstützungsangebote für COVID-19 Patienten in der letzten Phase, die nicht auf einer Palliativstation landen können. Derzeit wird hier u.a. über eine Bündelung einer psychosoziale und seelsorgerische Notfallversorgung und digitale Möglichkeiten hierzu gemeinsam nachgedacht. „Diese benötigen wir nicht nur für COVID-19-Patienten in der letzten Phase, sondern sicher auch für die Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, die diese Menschen begleiten“, erläutert Ganskopf.