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Kleiner Behzad darf wieder heim

Behzad an seinem letzten Tag im St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein.

 

Fast ein halbes Jahr ist der kleine Behzad aus Afghanistan hier im St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein behandelt worden. Jetzt konnte er wieder in sein Heimatland zurückkehren.

Schon seit rund 20 Jahren werden im St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein Kinder aus weltweiten Krisen- und Kriegsregionen kostenfrei behandelt. Verantwortlich hierfür ist Dr. med. Matthias Bausch, Chefarzt der Chirurgie, der seinerzeit den Kontakt zum Friedensdorf International hergestellt hat. Und seitdem kommt mindestens einmal im Jahr frühmorgens ein völlig übermüdetes, hungriges, kleines Kind in Lahnstein an und hofft auf Heilung.

In diesem Jahr im Februar war es Behzad aus Afghanistan, ein sechsjähriger Junge, der eine Verletzung am Ellenbogengelenk und eine Knochenmarksentzündung im Oberarm hatte, die sich auszubreiten drohte. Fast zehn Mal musste der kleine Junge operiert werden, um eitriges, abgestorbenes Gewebe zu entfernen und den Knochen von innen zu spülen und die Entzündung, eine so genannte Osteomyelitis, zu bekämpfen. Am Ende hatten die Ärzte Erfolg. Das Ellenbogengelenk blieb zwar steif, aber die Osteomyelitis konnten die Mediziner heilen.

„Da die Kinder ja nicht direkt zu uns kommen, haben wir es in der Regel mit fortgeschrittenen, schwierigen Krankheitsstadien zu tun“, so Dr. Bausch. Daher wundert es auch nicht, dass pro Kind Behandlungs- und Betreuungskosten im hohen 5-stelligen Eurobereich entstehen können, die primär vom St. Elisabeth Krankenhaus getragen werden. „Ohne ein tragendes Netzwerk an Partnern hier vor Ort, die uns bei der Versorgung der Kinder helfen, wäre das nicht leistbar“, so Dr. Bausch. „Ob Labor oder Orthopädietechnik; hier ziehen viele Partner an einem Strang und stellen Leistungen kostenfrei zur Verfügung. Und zusätzlich gibt es den Freundeskreis Friedensdorf, der sich um die Betreuung der Kinder kümmert.“ Schließlich sind die teils traumatisierten Kinder in der Regel mehrere Monate hier und brauchen in der Zeit nicht nur medizinische Versorgung, sondern wollen auch betreut und unterhalten werden. Zudem braucht es mal ein neues T-Shirt oder Schuhe, Spielzeug oder Bücher.

Wobei die kleinen Patientinnen und Patienten auch den Pflegekräften und Medizinern auf den Stationen ans Herz wachsen: „Die Friedensdorfkinder sind schon etwas Besonderes für uns; schließlich haben wir keine Kinderstation im Haus. Und zu erleben, wie sich ein Kind innerhalb weniger Wochen in einer neuen Umgebung zurechtfindet, Heimweh überwindet, eine ganz neue Sprache lernt, Freundschaften schließt und zum Teil des Stationsalltags wird, ist immer wieder schön.“ Etwas bedauerlich findet Dr. Bausch, dass er nur in zwei Fällen je wieder etwas von den Kindern gehört hat, die bei ihm behandelt wurden. „Das ist Konzept des Friedensdorfes. Wir wissen vorher nicht, wer kommt, haben dann nur eine Vermutungsdiagnose des einheimischen Kollegen von vor Ort und erfahren später nicht, wie es den Kindern nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland ergangen ist.“ Eben bis auf in zwei Fällen. Einmal wurde das St. Elisabeth Krankenhaus gebeten, ein halbes Jahr später noch mal ein Röntgenbild zu befunden. Und ein Angolaner, der vor vielen Jahren in Lahnstein behandelt wurde, ist heute Botschafter des Friedensdorfes in seinem Heimatland.

„Ich empfinde es als unseren kleinen solidarischen Beitrag für die Welt. Schließlich haben wir das Glück, in ein erste Welt Land geboren zu sein und sind damit gesegneter als ein Großteil der Menschen“, meint Dr. Bausch, der auch in seiner Freizeit immer wieder in Krisengebieten der Welt Einsätze betreut, abschließend über die Zusammenarbeit mit dem Friedensdorf.

Wer die Versorgung der Kinder unterstützen möchte, kann dies gerne mit einer Spende tun: Entweder direkt ans St. Elisabeth Krankenhaus zu Gunsten des Friedensdorfes oder an das Friedensdorf International selbst.


Bild unten:

Behzad „misst“ bei Dr. Matthias Bausch Blutdruck …