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St. Joseph-Stift erneut „Babyfreundlich“

Krankenhaus St. Joseph-Stift erhält von WHO und UNICEF erneut Zertifikat „Babyfreundliche Geburtsklinik“ Das Krankenhaus St. Joseph-Stift ist und bleibt „Babyfreundliche Geburtsklinik“. Die Klinik erhielt jetzt erneut das internationale Qualitätssiegel nach erfolgreich bestandener Re-Zertifizierung durch eine unabhängige Kommission der WHO/ UNICEF-Initiative Ende Januar. Jetzt erhielt die Klinik offiziell Die Klinik erfüllt sämtliche Anforderungen an die Umsetzung der B.E.St.®-Richtlinien der Initiative mustergültig. (B.E.St.® steht für Bindung, Entwicklung und Stillen.) In einigen Punkten wie Personaleinsatz und Schulungskonzept gehe man sogar über das Geforderte hinaus. Der Schutz und die Förderung der Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind stehen im Mittelpunkt der Betreuung. Im St. Joseph-Stift zieht man nach sechs Jahren ein positives Resümee zur Umsetzung des Konzeptes. Das betrifft die Stillrate und Bindungsförderung, Kernpunkte des Betreuungskonzeptes. Für Ärzte, Hebammen und Kinderkrankenschwestern ist ‚Babyfreundlich‘ als qualitätssichernde Maßnahme zur Selbstverständlichkeit geworden. 8.870 Neugeborene wurden seit der Erst-Zertifizierung im Januar 2011 in einem besonders babyfreundlichen Umfeld im St. Joseph-Stift geboren. Das Krankenhaus gehörte damals als dritte zertifizierte Klinik zu den Vorreitern in Sachsen. In Dresden war es sogar die erste Klinik mit dieser Auszeichnung. Inzwischen sind insgesamt fünf Kliniken sachsenweit zertifiziert. Dr. med. Axel Gatzweiler, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe: „Im letzten Jahr haben wir 1.613 Mutter-Kind-Paare bei ihrem Start in ein gemeinsames Leben begleitet. So viele Geburten gab es zuletzt vor 35 Jahren. Es zeigt, dass der Fokus des Konzeptes auf Körperkontakt, eine starke Mutter-Kind- bzw. Familienbindung und Stillen, Schwangere erreicht und sehr gut angenommen wird.“

Babys werden heute häufiger gestillt

Besonders erfreulich ist der deutliche Anstieg gestillter Babys im St. Joseph-Stift. Während im Jahr 2010 vor der Zertifizierung lediglich 83% der Mütter ausschließlich gestillt oder bei medizinischer Notwendigkeit nach den Richtlinien der Initiative zugefüttert haben, stieg dieser Anteil um 14 % auf 97% im Jahr 2016. Damit liegt die Stillrate weit über den durch die Initiative geforderten 85%. Die verfügbaren Zahlen für Deutschland deuten darauf hin, dass rund 90% aller Mütter zu stillen beginnen (Nationale Stillkommission). Dass Stillen die optimale und natürlichste Form der Ernährung für Neugeborene darstellt und sich positiv auf die Bindung zwischen Mutter und Kind auswirkt, belegen zahlreiche Studien. Gestillte Kinder sind unter anderem weniger anfällig für Erkrankungen der oberen Luftwege und des Magen-Darm-Traktes. Allergien treten seltener auf. Muttermilch ist jederzeit verfügbar, hygienisch einwandfrei und reich an allen wichtigen Nähr- und Abwehrstoffen. Vorteile für stillende Mütter liegen zum Beispiel in der raschen Rückbildung der Gebärmutter, der Vorbeugung von Osteoporose und der Verminderung von Brust- und Eierstockkrebs. „Im Stillgespräch und bei der Stillvisite beraten und leiten wir Mütter ganz individuell an. Auch wenn das Stillen eigentlich die natürliche Form der Ernährung ist, muss man erst Sicherheit und Routine erlangen. Dabei helfen zum Beispiel verschiedene Stillpositionen“, so Stillberaterin Ramona Wegehenkel. „Besonders gefordert sind wir, wenn Probleme beim Stillen auftauchen. Die Zeit dafür nehmen wir uns gern und das ganz unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit.“ Seit der Erstzertifizierung hat sich im St. Joseph-Stift viel entwickelt. Statt anfänglich einer Stillberaterin, gibt es mittlerweile vier, darunter eine ärztliche Kollegin. Außerdem wurden durch die Auseinandersetzung mit den Themen einheitliche Beratungsinhalte für alle im Team entwickelt. Das unterstützt die Mütter in der ersten Zeit mit ihren Babys und vermittelt Sicherheit. Auch die Stillangebote wurden deutlich ausgebaut: Eine Stillambulanz, eine Stillgruppe und ein Stillinformationskurs für Schwangere kommen dem Bedarf der Mütter vor und nach der Geburt entgegen. Aber auch Frauen, welche nicht stillen können oder wollen, sind im St. Joseph-Stift gut aufgehoben. Das geschulte Personal kennt viele Möglichkeiten, um die Bindung zwischen Eltern und Kind so stark wie möglich zu fördern. Frauen, die ihr Kind mit der Flasche ernähren, werden individuell in die bindungsfördernde Flaschenernährung eingeführt. Für das Team sind es vor allem die positiven Rückmeldungen der Mütter, die motivieren: „Durch die Zertifizierung 2011 haben wir alle viel dazu gelernt und das Verständnis vor allem für das Konzept‚ Bindung, Entwicklung und Stillen‘ ist bei allen gewachsen, “ bestätigt Ramona Wegehenkel. „Besonders schön und wichtig sind dabei positive Erfahrungen, zum Beispiel wenn man sieht, wie ein Neugeborenes mit Anpassungsschwierigkeiten im Hautkontakt ruhig wird und sich besser stabilisiert.“ Weitere im Haus mittlerweile bewährte Maßnahmen zur Förderung der Eltern-Kind-Bindung, sind das 24-Stunden-Rooming-In, bei dem die Kinder während des gesamten Aufenthalts bei ihren Müttern untergebracht sind und das Bonding. Bonding ist die erste Kontaktaufnahme über direkten Hautkontakt zwischen den Eltern und ihrem Säugling. Dieser Kontakt vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Das erste Fühlen, Riechen, Schmecken, Sehen, Hören ist von starken Emotionen geprägt und fördert die soziale Bindung. Das beginnt gleich nach der Geburt mit mindestens einer Stunde in direktem Hautkontakt noch im Kreißsaal und wird für die kommende Zeit zum festen Ritual.

‚Babyfreundlich‘ als Qualitätssiegel

Die „Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“ wurde durch WHO und UNICEF ins Leben gerufen und existiert seit 1992 in Deutschland. Hauptaugenmerk liegt seitdem bei der Umsetzung der B.E.St.®-Kriterien, die Bindung, Entwicklung und Stillen umfassen. Besonders die Eltern-Kind-Bindung soll so gefördert werden. Seit 2010 werden nach diesen Vorgaben Krankenhäuser mit dem Qualitätssiegel „Babyfreundlich“ ausgezeichnet. Heute kommen fast 20% aller Neugeborenen in einem der 99 zertifizierten Kliniken zur Welt.