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St. Bernward Krankenhaus hat nun ein zertifiziertes Alterstraumazentrum
- |16. Mai 2025
- |St. Bernward Krankenhaus Hildesheim

Eine Sekunde lang nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Ein Mensch stürzt und verletzt sich. Was für jüngere Menschen oft glimpflich ausgeht, kann im höheren Lebensalter schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Nicht nur, dass sich ältere Menschen bei einem Sturz häufig schwerer verletzen als jüngere – nicht selten ist ein Sturz auch der Beginn einer dauerhaften Verschlechterung der Mobilität und der Gesundheit und einer daraus resultierenden dauerhaften Pflegebedürftigkeit.
Um diese Patienten künftig noch besser versorgen zu können, hat das St. Bernward Krankenhaus (BK) ein Alterstraumazentrum (ATZ) gegründet, das nun von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert wurde. Eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen und Berufsgruppen sei unerlässlich, um ältere Menschen nach einer schweren Verletzung umfassend medizinisch zu behandeln und bestmöglich zu rehabilitieren, sagt Martina Wetzel, Chefärztin der Klinik für Geriatrie am BK. „Es zeigt sich, dass Patienten eine deutlich bessere Prognose haben, wenn die Ärzte der einzelnen Fachkliniken, Pflegefachkräfte, Therapeuten und Sozialarbeitende von Beginn an im engen Austausch sind.“
Innerhalb des Alterstraumazentrums ist die Behandlung älterer Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung in einem abgestimmten Konzept geregelt – unter Einbindung der Zentralen Notaufnahme, der Kliniken für Geriatrie, Orthopädie & Unfallchirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin & Schmerztherapie, Radiologie sowie Allgemeine Innere Medizin, des Therapiezentrums, des Sozial- und Entlassmanagements und des Pflegedienstes. Eine besondere Aufmerksamkeit richtet sich hierbei – neben einer zügigen operativen Versorgung – auf die vorbestehenden Begleiterkrankungen und die sozialen Gegebenheiten des jeweiligen älteren Patienten.
Mit Hilfe der multiprofessionellen und interdisziplinären Zusammenarbeit sollen Komplikationen im Behandlungsverlauf vermieden oder zumindest reduziert werden. Die Patienten sollen zudem möglichst rasch ihre Mobilität und Selbsthilfefähigkeit wiedererlangen. Bereits während des Aufenthalts im St. Bernward Krankenhaus werden alle notwendigen Hilfsmittel verordnet, und die weitere Unterstützung wird organisiert. Damit kann nach der Behandlung im Alterstraumazentrum ein nahtloser Übergang in eine rehabilitative Anschlussbehandlung, eine Pflegeeinrichtung oder die gewohnte häusliche Umgebung gewährleistet werden.
„Die Anforderungen der Zertifizierungsgesellschaft sind sehr hoch – deshalb sind wir stolz darauf, dass wir sämtliche Kriterien erfüllen und bereits während des Audits sehr positive Rückmeldungen von den Auditoren bekommen haben“, stellt Privatdozent Dr. Markus Beck, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, fest. „Das war eine großartige Teamleistung, für die wir uns bei allen beteiligen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken“, ergänzt Martina Wetzel.
Die Initiative „AltersTraumaZentrum“ der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie nahm ihre Arbeit im Jahr 2007 auf, mit dem Ziel, die interdisziplinäre Behandlung älterer Menschen zu verbessern, die mit einem Trauma einer Krankenhausbehandlung bedürfen. Die erste Zertifizierung fand 2014 statt. Mittlerweile gibt es 159 zertifizierte Alterstraumazentren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, weitere 49 sind in Vorbereitung. Weitere Informationen unter:
www.alterstraumazentrum-dgu.de
Am St. Bernward Krankenhaus gibt es seit 2019 eine eigenständige Klinik für Geriatrie (Altersmedizin) mit einer dazugehörigen Bettenstation, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist – u.a. mit barrierefreien, altersgerecht eingerichteten Zimmern, Alltagsbegleiter:innen, einem Delirmanagement und speziell weitergebildeten Demenzexperten.