Spezialsystem für die Krebserkennung

Setzen auf ein neues Spezialsystem, mit dem in der Zytologie besonders detaillierte Ergebnisse mit deutlich weniger Untersuchungsmaterial möglich werden (v.l.n.r).: Juliane Nickel (Medizinische Technologin für Laboratoriumsanalytik, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)), Dr. med. Ralf Heine (Chefarzt der Medizinischen Klinik III, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)), Dr. med. Antje Hölsken (Oberärztin am Institut für Pathologie, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau), Dr. med. Sebastian Bhakdi (Chief Scientific Officer und Gründer von X-Zell) (Quelle: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara / Letty Felgendreher).

Das rechtzeitige und vollständige Erkennen von Krebserkrankungen entscheidet maßgeblich über den Therapieerfolg und die Heilungschancen für die betroffenen Patienten. Aus diesem Grund nimmt die Zelldiagnostik, also die Untersuchung von menschlichen Zellen unter dem Mikroskop, in der Medizin einen hohen Stellenwert ein. Am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) steht nun ein neues Diagnosesystem mit digitaler Bildgebung zur Verfügung, das besonders detaillierte Ergebnisse mit nur wenig Untersuchungsmaterial ermöglicht.

Die Zelldiagnostik, auch Zytologie genannt, ist ein Bestandteil immer komplexer werdender Krebstherapiekonzepte, unter anderem bei Lungen-, Leber-, oder Lymphknotentumoren. Für die Untersuchung werden beim Patienten mit feinen Nadeln zum Beispiel Flüssigkeiten aus Körperhöhlen oder Zellmaterial aus möglichen Tumorherden entnommen. Die gewonnenen Proben werden dann einer mikroskopischen Untersuchung zugeführt. Künftiger Anspruch der Spezialistinnen und Spezialisten der Klinik ist es, dass die Ergebnisse noch am selben Tag vorliegen.
Dr. Ralf Heine, Chefarzt der Medizinischen Klinik III (Pneumologie, Beatmungsmedizin, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin) am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, erläutert: „Bereits im Jahr 2011 haben wir diesen Fachschwerpunkt am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara eingeführt.

Mit dem neuen Spezialsystem ist es uns nun möglich, anhand von sehr wenig Untersuchungsmaterial eine noch größere Zahl an Zellmerkmalen, die Auskunft über mögliche Tumorerkrankungen geben können, zu ermitteln und digital darzustellen.“
Die neue Technik sei dazu geeignet, an einer einzigen Zelle bis zu sieben dieser sogenannten Marker zu testen, wo früher Proben derselben Anzahl benötigt worden sind. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies eine schonendere Untersuchung, da kleinere Mengen von entnommenem Zellmaterial nun deutlich mehr Aussagekraft haben. Deutschlandweit ist die neue digitale Technologie nur an zwei weiteren Standorten, in Frankfurt am Main und in Bochum, verfügbar. Das System wurde der halleschen Klinik von der Firma X-Zell zur Verfügung gestellt.

„Dass mit einer vergleichsweise geringen Menge an Zellmaterial derart aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden können, ist auch aus fachmedizinischer Sicht beeindruckend“, betont Dr. Ralf Heine und ergänzt: „Die erfolgreiche Entwicklung der Zytologie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara ist auch das Resultat der guten, jahrelangen Zusammenarbeit mit der Pathologie am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau.“

Am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) haben hochkarätig und international besetzte Zytologiefortbildungen eine mehr als 20 Jahre währende Tradition. Um Fachpersonal in die Lage zu versetzen, krankhafte Veränderungen an Zellen nicht nur sicherer erkennen, sondern auch besser einordnen zu können, finden unter der Leitung von Chefarzt Dr. Heine jährlich spezielle Zytologieseminare und Zytologiekurse statt.