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Neuer Kreißsaal für Wassergeburten eröffnet

Nach mehrmonatiger Umbauzeit ist aus dem ehemaligen Entbindungsbad im St. Joseph-Stift Dresden ein moderner Kreißsaal für Wassergeburten entstanden. Werdenden Müttern bietet er mehr Komfort und einige technische Vorzüge. Im Gesamtkonzept des seit 2011 als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ (WHO/UNICEF) zertifizierten Krankenhauses ist der neue Kreißsaal ein wichtiger Baustein.

Mehr Komfort und technische Vorzüge
Wo sich früher ein kleinerer Raum mit einer Entbindungswanne befand, gibt es auf der Geburtshilfestation im Dresdner St. Joseph-Stift seit 5. Mai einen vollwertigen Kreißsaal für Wassergeburten.

Im Zentrum befindet sich die geräumige Entbindungswanne mit einem Fassungsvermögen von 350 Litern in einem kräftigen Rotton. Die Farbwahl ist kein Zufall. Sie ist an den weiblichen Uterus angelehnt und soll dem Baby einen sanften Übergang aus dem Mutterleib in die Außenwelt erleichtern.

Die Wanne lässt sich binnen weniger Minuten mit Wasser befüllen. Eine Sensorik misst und erkennt den Füllstand und sorgt für automatischen Wasserstopp. Ein Thermostat mit zusätzlicher elektrischer Heizung hält das Wasser konstant auf der gewünschten Temperatur. Das gibt der Hebamme Zeit, sich voll und ganz um die werdende Mutter zu kümmern.

Durch die Vergrößerung von 15 auf 22 Quadratmeter passt nun ein Geburtsbett in den Raum. Es ermöglicht der Mutter nach der Geburt den direkten Wechsel von der Wanne zum Bett und gewährleistet das sofortige Bonding. Dieser intensive Hautkontakt zwischen Mutter und Kind in den ersten gemeinsamen Momenten ist von großer Bedeutung für den Aufbau einer emotionalen Beziehung.

Im neuen Kreißsaal findet jetzt auch eine Schrankreihe mit einem modularen Versorgungssystem für Verbrauchsmaterialien und Medikamente Platz. Ein integrierter Wärmeschrank hält vorgewärmte Handtücher für das Neugeborene bereit.

„Seit wir das neue Entbindungsbad haben, wurden schon 12 Kinder in der Wanne geboren“, freut sich die leitende Hebamme Eva-Maria Bittner. „Für uns Hebammen ist eine Wassergeburt durchaus anstrengend, wir agieren ja mitunter lange Zeit vornübergebeugt. Aber das schöne Geburtserlebnis und das Feedback der Frauen sind es uns allemal wert“, ergänzt Kerstin Blankenburg, seit 2003 als Hebamme mit besonderer Begeisterung für Wassergeburten am St. Joseph-Stift tätig.

Babyfreundliche Geburtsklinik
Als zertifizierte „Babyfreundliche Geburtsklinik“ (WHO/UNICEF) stellt das Ärzte- und Hebammen-Team am St. Joseph-Stift die körperlichen und seelischen Bedürfnisse des Neugeborenen und die enge Bindung zwischen Eltern und Baby in den Mittelpunkt. „Wir stehen für eine individuelle und familienorientierte Betreuung, die die Geburt zu einem besonderen Ereignis macht. Werdende Eltern sollen die Geburt bewusst, selbstbestimmt und so natürlich wie möglich erleben dürfen“, erklärt die leitende Oberärztin, Dr. med. Silke Tacke, das Konzept.

Wassergeburten sind dabei ein wesentlicher Baustein mit langer Tradition am Dresdner St. Joseph-Stift. Jährlich erblicken hier bis zu 10 % aller Neugeborenen in der Entbindungswanne das Licht der Welt – ein hoher Wert in Sachsen und deutschlandweit. „Jede Frau, die eine komplikationslose Geburt hat, sollte die Chance bekommen, auch die Wanne für sich auszuprobieren“, ist Hebamme Kerstin Blankenburg überzeugt. „Die meisten werdenden Mütter empfinden das warme Wasser als sehr angenehm und entspannend. Nicht selten mündet das Ganze dann spontan in einer Wassergeburt“, ergänzt sie lachend.

Bauliche Herausforderungen
Rund 130.000 EUR hat das Krankenhaus insgesamt in den Umbau und die Modernisierung investiert. Die im Sommer 2021 begonnene Maßnahme war ursprünglich mit vier Monaten Bauzeit veranschlagt. Doch die Corona-Pandemie stellte die Abteilung Technik vor besondere Herausforderungen: Personalengpässe in den beteiligten Gewerken und Lieferverzögerungen bei Materialien mussten bewältigt werden und führten immer wieder zu Verzögerungen im Bauablauf. Hinzu kamen strengere Auflagen an die Hygienestandards. Torsten Klotzsche, Leiter Technik, formuliert es so: „Wir waren gefordert, ständig flexibel zu reagieren und die Planung entsprechend anzupassen. Um die Einschränkungen für die Geburtsstation auf ein technisch notwendiges Maß zu beschränken, wurde ein separater Baustellenzugang mit Materialaufzug von außen geschaffen.“ 

Umso größer war die gemeinsame Freude aller Beteiligten bei der Inbetriebnahme des neuen Kreißsaals am 5. Mai 2022 – zum Internationalen Tag der Hebammen.