Lymphtag zu geschwollenen Armen und Beinen ist am 18. März

Die Lymph-Selbsthilfe Stormarn lädt gemeinsam mit dem Lymphverein alle Interessierten zu einer Informationsveranstaltung ins Krankenhaus Reinbek ein Etwa 3,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an chronischen Lymphödemen. Die Schwellungen an Armen und Beinen sind häufig die Folge einer Krebsoperation oder Verletzungen, sie können auch angeboren sein. Zudem haben fast 10 Prozent der Frauen ein Lipödem, eine krankhafte und schmerzhafte Vermehrung von Fettgewebe an Po und beiden Beinen, teils auch an den Armen. Rainer Kraus vom Verein zur Förderung der Lymphoedemtherapie weiß: „Beide Erkrankungen werden oft spät erkannt, die betroffenen Menschen leiden meist jahre-, manchmal jahrzehntelang, da eine weit verbreitete Unkenntnis herrscht.“ Das gelte sowohl für die Patienten als auch für Ärzte, Pflegekräfte und Krankenkassen. Um die Bevölkerung und medizinischen Leistungserbringer über das chronische Lymphödem und Lipödem sowie deren Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, findet am Samstag, 18. März 2017, in der Aula des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift, Hamburger Str. 41 der 2. Deutsche Lymphtag statt. Organisiert wird er von der Selbsthilfegruppe Stormarn. Das St. Adolf-Stift stellt wie bei vorherigen Veranstaltungen Räumlichkeiten und personelle Unterstützung zur Verfügung. Regine Franz hat vor sechs Jahren die Selbsthilfegruppe in Reinbek gegründet und organisiert den Lymphtag. Die 56-Jährige weiß: „Es ist wichtig den betroffenen Menschen Informationen über ihre Erkrankung an die Hand zu geben, weil nur die wenigsten der Patienten die medizinische Behandlung erhalten, die sie benötigen. Ihr Leiden wird oft als ‚Fettsucht‘ oder venöse Insuffizienz erfolglos behandelt.“ Dabei können die Ödeme (Schwellungen) ein erhebliches Druckgefühl verursachen, starke Schmerzen auslösen, zu Hämatomen und zu erheblichem Übergewicht führen. Franz: „Sie haben damit starke Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Betroffenen. Bis hin zur Berufsunfähigkeit oder Invalidität.“ Auf dem diesjährigen Lymphtag referieren unter anderem Markus Jonczyk, Facharzt in der Gefäßchirurgie am Krankenhaus Reinbek, Dr. Christina Schreiber vom Gefäßzentrum Hamburg sowie Prof. Manuel Cornely von der Kölner Fachklinik für operative Lymphologie. Der Lymphtag bietet neben vielen Fachinformationen auch eine Möglichkeit, die Reinbeker Selbsthilfegruppe persönlich kennen zu lernen. Sie trifft sich jeden 2. Dienstag im Monat in der Pflegeschule des St. Adolf-Stiftes. Hinzu kommt die Möglichkeit, zu vier verschiedenen Terminen im Freizeitbad Reinbek und Lehrschwimmbecken Wentorf an moderater Wassergymnastik teilzunehmen. Als Rahmenprogramm stehen ab 13 Uhr zwei Sanitätshäuser, eine Bestrumpfungsfirma und ein Hersteller für Verbandsmaterial und Kompressionsbinden an Informationstischen im Foyer der Pflegeschule für Fragen bereit. Einlass ist ab 13 Uhr, die Vorträge beginnen um 13.30 Uhr. Hintergrund Die Lymph-Selbsthilfe Stormarn trifft sich an jedem zweiten Dienstag eines Monats um 18 Uhr in der Pflegeschule des St. Adolf-Stiftes. Die Mitglieder unterstützen sich mit Rat und Tat und machen sich gegenseitig Mut. Dazu findet in der Gruppe ein reger Austausch statt: Über fachkundige medizinische Versorgung, den Erfolg von Kuranträgen, über Bezugsquellen und die Herstellungsart von Stützstrümpfen und über die für sie so wichtige Lymphdrainage, die von speziellen Physiotherapeuten angeboten wird und deren Kosten nicht immer von Krankenkassen übernommen werden. Es geht auch um die Schwierigkeiten, die zu überwinden sind, bis Krankenkassen einen Aufenthalt in einer Fachklinik für Lymphologie bewilligen. Aber auch mit hilfreichen Aktivitäten, wie Wassergymnastik, Besuch eines Barfuß-Parks, Nordic Walking und vielem mehr, versuchen die Gruppenmitglieder ihren Alltag zu erleichtern. Kontakt: Regine Franz unter Tel. 040/ 735 82 22. Mehr Informationen zur Selbsthilfegruppe finden Sie hier: http://www.kh-reinbek.de/fuer-patienten-angehoerige/beratung-und-hilfe/selbsthilfegruppen/lymph-selbsthilfegruppe.html Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Lymphödemtherapie wurde 1999 in Nürnberg gegründet. Er setzt sich dafür ein, dass die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland besser bekannt werden. Die 600 Mitglieder und viele Spender des Vereins haben dafür gesorgt, dass die Kosten für die ambulante oder stationäre Behandlung von 350 besonders schweren Fällen in Deutschland, aber auch im Ausland übernommen wurden. Mehr Infos unter: www.lymphverein.de Das detaillierte Programm des 2. Deutschen Lymphtages entnehmen Sie bitte dem beiliegendem PDF