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Krankenhaus Reinbek mit vielfältigem Maßnahmenpaket gegen den Fachkräftemangel

Mit einem Gottesdienst wurden die 6 Pflegekräfte von den Philippinen im St. Adolf-Stift begrüßt.

Neben der umfangreichen Ausbildung für den eigenen Bedarf und einem verbesserten Bewerbermarketing wurden nun auch Pflegekräfte von den Philippinen erfolgreich angeworben.

Das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift ist seit Jahren auf Expansionskurs. Da sich viele Bereiche vergrößern, braucht es auch immer neues Pflegepersonal. „Wir sind aktiv dabei sowohl viele Mitarbeiter selbst auszubilden, externe zu gewinnen und auch unsere vorhandenen Mitarbeiter gesund und arbeitsfähig zu halten oder ihre Arbeitszeiten an die familiäre Situation optimal anzupassen. Nur zufriedene Pflegekräfte bleiben uns langfristig erhalten. Die Konkurrenz um gutausgebildetes Pflegepersonal beim aktuellen Fachkräftemangel ist sehr hoch“, sagt Angela Ahrens, die als Stellvertretende Pflegedirektorin im Haus für das Bewerbermanagement zuständig ist.

Ausbildungsplätze werden aufgestockt – Azubis fast alle übernommen
Das Land genehmigte die Aufstockung der Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpflege von 69 auf 100 und langfristig sogar 150 Plätze. „Wir haben weitere Lehrerinnen eingestellt und bauen gerade neue Klassenräume, um die zusätzlichen Pflege-Azubis optimal unterrichten zu können. Im Oktober eröffnen wir unsere Schüler-Station, so dass wir unsere Schüler noch besser auf die Praxis vorbereiten können.“ Von den 13 frisch examinierten Pflegeschülern, die im August fertig waren, wurden 11 übernommen, einer studiert, eine möchte näher an ihrem Wohnort arbeiten. „Auch die so genannten Technischen Assistenten, die jedes Jahr im OP oder auf der Intensivstation ausgebildet werden, werden immer gern übernommen, da gerade in diesen Funktionsbereichen der Markt leer gefegt ist.“ 6 neue technische Azubis haben im Juli im St. Adolf-Stift angefangen. Hinzu kommen 27 Azubis für die Gesundheits- und Krankenpflege, die am 3. September im Haus begrüßt wurden. Die 21 Frauen und 6 Männer erhielten von ihren Paten aus dem 2. Lehrjahr eine selbst gestaltete Schultüte und wurden mit einem Gottesdienst begrüßt.

Bewerbermanagement mit sozialen Medien und Einführungstagen
Gleichzeitig wirbt das St. Adolf-Stift stärker als früher auch in sozialen Medien um neue Mitarbeiter. Mit gutem Erfolg: Beim Einführungstag am 6. und 7. September wurden über 30 neue Mitarbeiter begrüßt, die in den vergangenen zwei Monaten im Krankenhaus Reinbek in der Pflege, der Medizin oder Verwaltung angefangen haben. Die Einführungsveranstaltung fand wegen des Umbaus der Aula und der großen Teilnehmerzahl ausnahmsweise im Reinbeker Schloss statt. Um den neuen Kolleginnen und Kollegen den Start zu erleichtern, informierten Vertreter vieler Abteilungen über die Strukturen und Abläufe im Krankenhaus Reinbek und standen für Fragen zur Verfügung. Bei einem gemeinsamen Mittagessen gab es die Gelegenheit sich näher kennenzulernen. Am zweiten Tag erhielten Pflegekräfte und Ärzte Einweisungen in Gerätetechnik, Hygiene und Krankenhaus-IT.

Gesunderhaltung des Mitarbeiterstamms rückt in den Fokus
Das Thema „Mitarbeitergesundheit“ sei ebenfalls noch mehr in den Fokus gerückt. . Dabei geht es um körperliche Gesundheit etwa durch die Finanzierung von Fitnessstudiobesuchen im Hansefit-Programm als auch Betriebssportangebote wie Boxen und Laufen. „Es gibt aber auch belastende Situationen, die sich auf die seelische Gesundheit auswirken und diese dann wiederum auf die Arbeitsfähigkeit. Darum haben wir seit über einem Jahr eine Kollegin für das sogenannte Betriebliche Eingliederungsmanagement, etwa nach langer Krankheit, die auch sehr erfolgreich bei sozialen Problemen berät wie Schulden oder Stress in der Familie“, berichtet Ahrens. Aus diesem Arbeitsgebiet erwuchsen weitere Anregungen, so gebe es seit dem Sommer sowohl einen mobilen Masseur als auch einen Betriebspsychologen, die beide einmal die Woche ins Haus kommen und niederschwellige Angebote vorhalten.

Die ersten 6 Pflegekräfte von den Philippinen werden im Haus eingearbeitet
Weil aber alle diese Maßnahmen nicht ausreichen und der deutsche Arbeitsmarkt sehr angespannt ist, musste eine zusätzliche Lösung her. Bereits Ende 2017 hat die Reinbeker Pflegedirektion die Fühler auf die Philippinen ausgetreckt: „Dort wird über den Bedarf fürs Ausland ausgebildet und zwar nach amerikanischen Standard. Alle Pflegekräfte, die zu uns kommen, haben nicht nur den Bachelor of Nursing, sondern auch einen B2-Sprachkurs mit Ergänzung in der Pflegesprache. Sie können also schon Deutsch verstehen, lesen, schreiben und sprechen“, sagt Angela Ahrens.

Nun sind nach langem Warten die ersten 6 Pflegekräfte vergangene Woche in Hamburg gelandet und wurden im Haus sehr herzlich aufgenommen. „Gerade am Anfang ist eine gute Begleitung und Einführung ins Krankenhaus, die andere Kultur und die Sprache sehr wichtig. Ich freue mich, dass es so viele Menschen gibt, die offen und mit Geduld unseren 4 neuen weiblichen und 2 männlichen Kollegen begegnen“, sagt Ahrens. Die erste Woche ist nun um: Alle haben Dienstkleidung erhalten, waren im Reinbeker Rathaus für die Formalitäten und wurden mit einem Gottesdienst in der Kapelle begrüßt. Am Sonntag ging es zusätzlich mit einer langjährigen Mitarbeiterin mit philippinischen Wurzeln und dem Krankenhausseelsorger in die Hamburger Innenstadt zum Gottesdienst der katholischen Philippinischen Gemeinde.

Jeder hat einen Mentor auf seiner neuen Station, der für alle Fragen zur Verfügung steht. Die Philippinischen Pflegekräfte wohnen in zwei WGs in Reinbek und absolvieren im nächsten halben Jahr in der Pflegeschule einen Anerkennungslehrgang, so dass sie nach 6 Monaten ihr deutsches Examen ablegen können und voll einsatzfähig sind.