Kardiologie an St. Martini wird zum „Invasiven Herzzentrum Eichsfeld“

Krankenhaus investiert rd. 1 Mio. Euro in den massiven Ausbau der kardiologischen Kapazitäten, erweitert das kardiologische Leistungsspektrum auf die Elektrophysiologie und stockt das ärztliche Personal unter Leitung eines neuen Chefarztes auf

Das St. Martini Krankenhaus investiert rund 1 Mio. Euro in den Ausbau der Kardiologie zum „Invasiven Herzzentrum Eichsfeld“, das im ersten Quartal 2026 seinen Betrieb aufnehmen wird. Mit der Investition werden die Herzkatheter-Kapazitäten von einem Messplatz auf zwei erweitert. Auf diese Erweiterung hin wurde bereits der Stellenplan des Ärzteteams der Kardiologie auf fünf Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie aufgestockt. Damit bietet das St. Martini Krankenhaus dann eine 24/7-Herzkatheterbereitschaft für die wohnortnahe Notfallversorgung, denn bei Herzinfarkten ist der Faktor Zeit entscheidend. Patientinnen und Patienten profitieren weiterhin von leistungsfähiger Medizintechnik auf dem aktuellen Stand der Technik und durch die Erweiterung der Herzkatheter-Kapazitäten von kürzeren Wartezeiten auf einen Behandlungstermin. Und auch das Behandlungsspektrum wird erweitert: Die Elektrophysiologie (EPU) bietet hervorragende Möglichkeiten in der Therapie von Herzrhythmusstörungen.

Neuer Chefarzt für Kardiologie: Fatbardh Hasku entwickelt „Invasives Herzzentrum Eichsfeld“

Anfang Januar 2026 übernimmt dr. Med. (Univ. Prischtina) Fatbardh Hasku die Chefarztposition der Kardiologie am St. Martini Krankenhaus in Duderstadt mit dem Auftrag, die Entwicklung zum „Invasiven Herzzentrum Eichsfeld“ mitzugestalten. Der erfahrene Kardiologe bringt umfassende Expertise im gesamten Spektrum der invasiven Kardiologie mit und setzt in seiner neuen Funktion insbesondere auf den Ausbau der Elektrophysiologie – ein Bereich, der neu am St. Martini Krankenhaus etabliert wird. Die Betriebsleitung des Krankenhauses dankt Dr. Dietmar Wietholt, der nach dem plötzlichen Tod von Dr. Michael Bömeke die Leitung interimsmäßig übernommen hatte. 

Fatbardh Hasku studierte Humanmedizin an der Universität Pristina im Kosovo und verfügt über langjährige Erfahrung in der Inneren Medizin und Kardiologie. Seit 2011 ist der Mediziner an verschiedenen Kliniken in Deutschland tätig, zuletzt als Leitender Oberarzt am Klinikum in Neuburg an der Donau. Seine Schwerpunkte liegen in der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen, der interventionellen Koronartherapie sowie in modernen Verfahren der Schrittmacher- und Defibrillatortherapie.

Erweiterung des Leistungsspektrums um die Elektrophysiologie

Mit der Einführung der Elektrophysiologie wird das kardiologische Angebot am St. Martini Krankenhaus um eine hochspezialisierte Disziplin erweitert. Die Elektrophysiologie befasst sich mit der Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen, die oft durch Störungen in der elektrischen Erregungsleitung des Herzens entstehen. Durch gezielte Katheter-Untersuchungen und minimalinvasive Eingriffe – sogenannte Ablationen – können solche Rhythmusstörungen heute häufig dauerhaft behoben werden. Damit trägt die Elektrophysiologie wesentlich dazu bei, die Lebensqualität und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu verbessern und schwerwiegende kardiale Komplikationen zu verhindern.

Eine Millionen Euro für neue kardiologische Medizintechnik

In diesem Zuge wird auch in die Medizintechnik investiert: Der vorhandene Herzkatheter-Messplatz wird um ein weiteren Herzkatheter-Messplätze von Siemens Healthineers erweitert. Das zusätzliche Herzkatheter-Labor wird mit einem hochmodernen 2-Flächen-Angiograf (Biplanar) ausgestattet. Dieser biplanare Angiograf verfügt über zwei separate Röntgenröhren und zwei Detektoren, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Er kann die Herzkranzgefäße simultan in zwei verschiedenen Projektionsebenen darstellen (z. B. frontal und seitlich) – also zwei Bilder zur gleichen Zeit. Die kritischen Verengungen (Stenosen) können in Verbindung der unterschiedlichen Perspektiven besser beurteilt werden, da die Überlagerung von Gefäßen minimiert wird. Dieser Herzkatheter-Messplatz kann über die Fördermittel des Landes im Zusammenhang mit dem Krankenhausausbau finanziert werden. Der weitere Herzkatheter-Messplatz wird aus Eigenmitteln des Hauses finanziert. Das Gesamtinvestment in die neue Medizintechnik inklusive der erforderlichen baulichen Anpassungsmaßnahmen beträgt rund 1 Millionen Euro. Die medizinischen Anlagen werden im Dezember auf Station C1 im ersten Obergeschoss des Krankenhauses in den Räumen untergebracht, die aktuell noch für das Röntgen genutzt werden. Das Krankenhaus bildet damit das Invasive Herzzentrum Eichsfeld, das im ersten Quartal 2026 seinen Betrieb aufnehmen wird.

Geschäftsführer Markus Kohlstedde freut sich über die Entwicklung: „Mit unserer Entwicklung zum Invasiven Herzzentrum Eichsfeld möchten wir ein Zeichen setzen und die kardiologische Versorgung der Menschen in unserer Heimatregion nachhaltig stärken. Trotz Rückschlages durch zuletzt von uns öffentlich gemachte bürokratische Entscheidungen hinsichtlich der kardiologischen Ambulanz und zu Lasten der gesetzlich Versicherten: Wir bleiben bei unseren Zielen, Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwertige, zugewandte, schnelle und wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu bieten.“