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Heinrich-Pera-Preis 2022 für Stärkung des Ehrenamts in der Hospizarbeit verliehen

1. Reihe: Katharina Brederlow (Beigeordnete Bildung Soziales der Stadt Halle), Irmgard Unverricht (Preisträgerin), Pfarrer Ulrich Paulsen (Preisträger), Peter Pfeiffer (Geschäftsführer Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara) 2. Reihe: Judith Harth (Koordinatorin Elisabeth Mobil), Thomas Kolodziej (Geschäftsleiter Elisabeth Mobil), Kathrin Dietl (Geschäftsführerin Hospiz am St. Elisabeth-Krankenhaus Halle gGmbH), Yvonne Kriese (Leitende Ärztin Elisabeth Mobil) 3. Reihe: Birgit Jahnel (Geschäftsleiterin Elisabeth Mobil), Prof. Dr. Winfried Hardinghaus (Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes e.V.) (Quelle: Hospiz- und Palliativzentrum Heinrich Pera / Julia Fenske).

Das Hospiz- und Palliativzentrum Heinrich Pera, ein Zusammenschluss der drei halleschen Einrichtungen Hospiz am St. Elisabeth-Krankenhaus Halle gGmbH, Elisabeth Mobil und Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, hat zum sechsten Mal den Heinrich-Pera-Preis verliehen. Auch in diesem Jahr wurden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um das Hospiz- und Palliativwesen verdient gemacht haben. Die gelernte Krankenschwester Irmgard Unverricht widmete sich nach ihrem Berufsleben in der Pflege und einer hauptamtlichen Tätigkeit im Hospiz Halle auch nach ihrem Renteneintritt mit besonderem Einsatz der Begleitung unheilbar erkrankter und sterbender Patientinnen und Patienten. Pfarrer Ulrich Paulsen blickt auf eine berufliche Laufbahn unter anderem als Klinikseelsorger und Hospizgeschäftsführer zurück. Beide Preisträger stehen für die hohe Bedeutung und die Stärkung des Ehrenamts in der Hospizarbeit.

Die 1941 geborene Irmgard Unverricht erlernte den Beruf der Kinderkrankenschwester, den sie bis 1997 auf der onkologischen Kinderstation der Uni-Klinik Halle ausübte und krebskranke Kinder und Jugendliche und deren Angehörige betreute. Dort arbeitete sie eng mit Pfarrer Heinrich Pera zusammen, der als Seelsorger auf der Kinderstation tätig war. Im März 1997 begann Frau Unverricht als erste Schwester im neu eröffneten stationären Hospiz. Hier arbeitete sie bis zu ihrem Renteneintritt Ende 2001 hauptamtlich. Unmittelbar im Anschluss an ihre berufliche Tätigkeit stellte sie sich den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der ehrenamtlichen Hospizarbeit. Sie begleitete Sterbende und ihre Angehörigen im häuslichen Umfeld und stationären Bereich, engagierte sich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und trug dazu bei, das Thema Hospiz und Sterbebegleitung weiter in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Im Jahr 2012 bestellte das Landesverwaltungsamt Referat Heimaufsicht Irmgard Unverricht als Hospizfürsprecherin im stationären Hospiz. Hier war ihre Aufgabe, unabhängiger Ansprechpartner für Hospizgäste und ihre Angehörigen als Person
des Vertrauens zu sein. Frau Unverricht hat über viele Jahre die Hospizbewegung in Halle und Sachsen-Anhalt geprägt und bleibt dieser auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Ehrenamt Ende 2020 eng verbunden.

Pfarrer Ulrich Paulsen, Jahrgang 1959, begann vor rund 30 Jahren seine Arbeit als Klinikseelsorger im Johanniter Krankenhaus in Stendal und brachte dort die Hospizarbeit unter dem Dach der Stiftung Adelberdt-Diakonissen-Mutterhaus auf den Weg. Im April 1998 fand in Stendal auf seine Initiative hin der erste Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizhelfer statt und auch aktuell ist Ulrich Paulsen als Referent in der Ausbildung von Hospizmitarbeitenden tätig. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass im Juli 2000 das Evangelische Hospiz Stendal eröffnet werden konnte. Bis heute ist er Geschäftsführer des stationären Hospizes und verantwortlich für den 2001 entstandenen ambulanten Hospizdienst. Gemeinsam mit Heinrich Pera gründete Paulsen 2002 die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Sachsen-Anhalt und legte damit die Grundsteine für den heutigen Hospiz- und Palliativverband Sachsen-Anhalt mit derzeit 23 ambulanten Diensten, 7 stationären Hospizen, 6 Einrichtungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, einem Dienst und einem Hospiz für Kinder und Jugendliche sowie einer Palliativstation. Unter dem ehrenamtlichen Vorsitz von Pfarrer Ulrich Paulsen hat sich der Verband als Interessenvertreter auf Landes- und Bundesebene etabliert und gibt auch den fast 1000 Ehrenamtlichen aus Sachsen-Anhalt eine Stimme.

An der Preisverleihung im Festsaal des Schwesternhauses auf dem Gelände des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) nahm neben einer Vielzahl Mitarbeitender und Gäste auch Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle, teil. Peter Pfeiffer, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara, begrüßte die Anwesenden mit einigen Gedanken zum Wert der Hospiz- und Palliativarbeit: „Viele von uns haben bereits einen Menschen, der uns nahestand, durch schwere Krankheit verloren. Wenn man selbst das Gefühl hat, nichts mehr tun zu können, geben uns die in der Hospiz- und Palliativversorgung engagierten Menschen Halt und eine Richtung für unsere Emotionen. Sie sind an unserer Seite und gehen bis zum letzten Schritt mit. Ihr Einsatz reicht weit über fachliche medizinische Fragen hinaus – sie sind mit dem ganzen Herzen dabei. Die hohe Zahl von Ehrenamtlichen zeigt, dass es bei dieser wichtigen Aufgabe nicht nur um einen Beruf, sondern um Berufung geht.“ Hospiz-Geschäftsführerin Kathrin Dietl sagte über die diesjährigen Preisträger: „Irmgard Unverricht und Pfarrer Ulrich Paulsen haben in ihrem konkreten Tun, weit über ihr hospizliches Handeln hinaus, dazu beigetragen, das Bewusstsein für den Hospiz- und Palliativgedanken in der Gesellschaft hervorzurufen und zu stärken. Es freut mich besonders, dass mit den diesjährigen Preisträgern zwei Weggenossen von Heinrich Pera geehrt wurden, die lokal und regional mit ihrem ehrenamtlichen Engagement tief in Sachsen-Anhalt verwurzelt sind.“ Thomas Kolodziej, Geschäftsleiter von Elisabeth Mobil, betonte: „Ehrenamtliches Engagement in der Hospiz- und Palliativversorgung ist vielfältig, bunt, vor allem aber unverzichtbar. Der Heinrich-Pera-Preis 2022 zeichnet zwei würdige Vertreter dieses ehrenamtlichen Engagements aus. Diese Form des bürgerschaftlichen Engagements in der Gesellschaft zu ehren und in den Fokus zu setzen, war uns als Hospiz- und Palliativzentrum Heinrich Pera ein Anliegen und bedeutet gleichzeitig einen Dank an jene Menschen, welche sich in so vielfältiger Weise einbringen.“

Das Zentrum wie auch der Preis sind nach dem katholischen Priester, Krankenpfleger und Krankenhausseelsorger Heinrich Pera benannt, einem der Begründer des modernen Hospizwesens in Deutschland. Die Zentrumspartner haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Vernetzung ihrer Kompetenzen über eine gemeinsame Plattform schwerkranken Menschen eine qualifizierte und sorgsame Beratung und Begleitung sowie eine weitgehend selbstbestimmte Gestaltung des letzten Lebensabschnitts zu ermöglichen. Die Partner des Hospiz- und Palliativzentrums verleihen den Heinrich-Pera-Preis jährlich auf der Basis eingehender Nominierungen.