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Geburtshilfe am St. Joseph-Stift Dresden erfolgreich re-zertifiziert

Seit zwölf Jahren arbeitet die Geburtsklinik am Dresdner Krankenhaus St. Joseph-Stift nach dem Konzept der Initiative „Babyfreundlich“ von WHO und UNICEF. Jetzt wurde sie im Rahmen eines Audits erfolgreich re-zertifziert und darf das Qualitätssiegel weiter führen.


Babyfreundliche Geburtskliniken arbeiten nach den sogenannten B.E.St.-Kriterien (Bindung, Entwicklung, Stillen). Sie zeichnet aus, dass sie Eltern ein liebevolles, ungestörtes Kennenlernen mit ihrem Baby ermöglichen. In Familienzimmern können die Partner komplett in die Betreuung einbezogen werden. Das Klinikpersonal ermutigt zu viel Hautkontakt, dies fördert die Eltern-Kind-Bindung, das „Bonding“. Im St. Joseph-Stift gibt es dafür ein eingespieltes Team aus Ärztinnen und Ärzten, Hebammen, Pflegekräften und extra ausgebildete Still- und Laktationsberaterinnen. Sie begleiten die Eltern während der Schwangerschaft bis über die Stillzeit hinaus. Zusätzlich zur Grundberatung unterstützen sie vor allem in besonderen und schwierigen Still-Situationen. „Unser Ziel ist es, die Eltern auf das 'Still-Leben' mit ihrem Kind optimal vorzubereiten und sie im Umgang mit dem Baby zu begleiten. Bei uns erfahren sie, wie wertvoll der direkte Hautkontakt nach der Geburt ist und eine intensive Stillbeziehung fördern kann“, erklärt Doreen Donner, die als Kinderkrankenschwester und Stillberaterin auf der Geburtsstation arbeitet. Oberärztin Dr. med. Silke Tacke ergänzt: „Es ist gar nicht so viel, was man als frischgebackene Familie wissen oder können muss. Das Personal unserer Klinik ist hervorragend geschult und kann Eltern behutsam und fachkundig unterstützen“.


Das Gutachterteam der Initiative „Babyfreundlich“ bescheinigt der geburtshilflichen Abteilung, dass sie das Konzept nachhaltig und vorbildlich umsetzt. Das gesamte Team engagiere sich hoch motiviert für die jungen Familien. Selbst in Zeiten der Corona-Pandemie konnte das Bindungskonzept und die Stillförderung aufrechterhalten werden. Die befragten Familien spiegelten im Audit eine sehr hohe Zufriedenheit und Wertschätzung gegenüber dem Team der Geburtsklinik wider. Die niedrige Kaiserschnittrate unterstützt die Frauen in ihrer Gesundheit und fördert die eigenständige Versorgung und den Stillbeginn mit ihrem neugeborenen Kind maßgeblich.


„Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von Müttern und Vätern. Die erfolgreiche Re-Zertifizierung unterstreicht den Wert und die hervorragende Arbeit des gesamten Teams”, freut sich Dr. Axel Gatzweiler, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

 

Im letzten Jahr kamen im St. Joseph-Stift rund 1.360 Babys zur Welt. Bis Ende April dieses Jahres waren es 397. 

 

Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“
Die Initiative „Babyfreundlich“ zielt darauf ab, die Betreuungsqualität in Geburts-, Kinder- und Perinatalkliniken durch eine Zertifizierung nach internationalen Standards von WHO und UNICEF zu bestätigen und die Bindung zwischen Eltern und Kind, die Entwicklung der Kinder sowie das Stillen zu fördern.


Die Initiative wurde 1991 ins Leben gerufen, um der damals rückläufigen Stillentwicklung wirksam zu begegnen und das Stillen als gesündeste Form der Kinderernährung zu etablieren. Weltweit gibt es über 20.000 babyfreundliche Krankenhäuser. Wenn Kliniken die Kriterien der WHO/UNICEF-Initiative nachweislich in ihrer Routine umgesetzt haben, erhalten sie das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“. Für werdende Eltern ist dies eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Klinik. In Deutschland sind etwa 90 Geburts- und Kinderkliniken entsprechend zertifiziert, das St. Joseph-Stift als erste Einrichtung in Dresden seit 2011.