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Erster Bauabschnitt fertiggestellt, St. Martini Krankenhaus weiht neue Notaufnahme und Radiologie ein
- |05. November 2025
- |St. Martini Krankenhaus Duderstadt

Erster Bauabschnitt fertiggestellt, Krankenhaus weiht neue Notaufnahme und Radiologie inklusive MRT-Gerät ein – ein Nachdreh
Große Freude am St. Martini Krankenhaus – am vergangenen Montag konnte das Team des Duderstädter Krankenhauses nach fünfjähriger Planungs- und anschließender fünfjähriger Bauphase den Abschluss des ersten Bauabschnittes feiern und die neue zentrale Notaufnahme und die Radiologie einweihen, die nun auch ein Magnetresonanztomographen beinhaltet, so dass Eichsfelderinnen und Eichsfelder für MRT-Untersuchungen keine langen Wege mehr auf sich nehmen müssen . Mehr als 200 Mitarbeitende, Gäste und Freunde des Hauses versammelt sich aus diesem Anlass im Foyer des neuen Haupteinganges, wurden Teil des Segnungsaktes durch Domkapitular i.R. Wolfgang Damm, begutachteten die neuen Räume feierten im Anschluss diesen großen Schritt unter dem Motto „Martini baut Zukunft“. Gesundheitsminister Dr. med. Andreas Philippi und Bürgermeister Thorsten Feike würdigen in ihren Grußworten die Leistungen des Krankenhauses und stellen die Wichtigkeit von St. Martini für die Versorgung der Menschen im Eichsfeld heraus.
Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnitts werden zwei Ziele der Baumaßnahme im Bestand erreicht. Zum Ersten sind nun die Anmeldung, Notaufnahme und zentralen Funktionsbereiche, wie z.B. die Radiologie, funktional organisiert und an einem Ort im Erdgeschoss zentralisiert. Das verkürzt Wege für Patienten wie auch Mitarbeitende und die zentrale Anmeldung dient damit künftig als Anlauf- und Knotenpunkt für die Patienten - ob sie in die Notaufnahme müssen, einen Sprechstundentermin aufsuchen, diagnostische Untersuchungen benötigen oder die kassenärztliche Bereitschaftsdienstpraxis besuchen. Das Leistungsspektrum der Radiologie erweitert sich in diesem Zuge auch um einen hochmodernen Magnetresonanztomographen (MRT), der Patienten die bisher notwendigen längeren Wege in den Harz oder nach Göttingen erspart. Zum Zweiten ermöglichen die neuen Stationen eine komfortable Unterbringung der stationären Patienten auf modernem Niveau mit 2-Bett- bzw. 1-Bett-Zimmern und effizientere Arbeitsprozesse für das medizinische und pflegerische Personal, so dass mehr Zeit für den Dienst am Patienten bleibt. Für die neuen Stationsgebäude startet der Betrieb im Dezember.
„Vor ziemlich genau zehn Jahren sind die ersten Gespräche mit dem Gesundheitsministerium in Hannover zu einer möglichen Modernisierung des St. Martini Krankenhauses gelaufen“, erinnert sich Kohlstedde und betont: „Das ist angesichts eines solch fordernden Projektes eines Neubaus im Bestand keine lange Zeit.“ Ursprünglich sei für die Inbetriebnahme zwar einmal das Jahresende 2024 angepeilt gewesen, es habe allerdings auch Herausforderungen gegeben, die schwer kalkulierbar waren. So nennt Kohlstedde die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges auf Logistik und Personal, ausgefallene Dienstleister, die Umplanungen erforderlich machten. „Und natürlich gibt es auch Kuriositäten, so haben Archäologen Grabungsfunde aus der Jungsteinzeit und der vorrömischen Eisenzeit über drei Monate lang ausgebuddelt, gesichert du katalogisiert“, berichtet Kohlstedde. Das zeige, dass schon Menschen seit fast zehntausend Jahren auf den Standort setzen. „Auch mit einem vermeintlichen Bombenfund mussten wir uns auseinandersetzen. Bei der Verfüllung mit Bodenfüllmaterial purzelte auf einmal ein stark verrosteter granatenähnlicher Gegenstand in die Baugrube. Da musste auf einen Freitagnachmittag der Kampfmittelräumdienst aus Hannover anrücken und eine Evakuierung des Krankenhauses drohte. Glücklicherweise hat sich die vermeintliche Granate dann als Zauntorspitze herausgestellt“, erinnert sich der Krankenhausgeschäftsführer schmunzelnd.
Der Ärztliche Direktor Dr. Udo Iseke dankte in seinem Beitrag zuallererst den vinzentinischen Ordensschwestern und dem Elisabeth Vinzenz Verbund, vertreten durch den Verbundgeschäftsführer Dr. Sven Ulrich Langner, für die Unterstützung. „Trotz aller Widrigkeiten im deutschen Gesundheitswesen haben Ordensgemeinschaft und Träger in den vergangenen Jahrzehnten nie einen Zweifel aufkommen lassen, dass man zu diesem Haus und damit der Region stehe“, erklärt Dr. Iseke dankbar.
„Ohne die parteiübergreifende Fürsprache der politischen Entscheidungsträger auf bundes-, landespolitischer und kommunaler Ebene wäre unser Bauvorhaben unmöglich umzusetzen gewesen“, so Dr. Iseke weiter und wendet sich damit stellvertretend für alle an Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, an den Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler, an den Landtagsabgeordneten Christian Frölich, Landrat Marcel Riethig, Bürgermeister Thorsten Feike und die zahlreich erschienenen Mitglieder des Stadtrates.
„Wenn man über politische Unterstützung spricht, dürfen zwei Personen nicht unerwähnt bleiben: unser ehemaliger Bürgermeister Wolfgang Nolte und Ehrenbürgermeister Lothar Koch, dem es leider nicht vergönnt ist, den heutigen Tag mit uns zu feiern“, betont der Ärztliche Direktor und erinnert sich: „Ich denke gerne an mehrere Gespräch in einem kleinen Seitenzimmer des Landtages, wo wir bei Eichsfelder Stracke und Mettbroten parteiübergreifende und konstruktive Gespräche geführt haben.“
Eine Herzensangelegenheit sei der Betriebsleitung darüber hinaus ein Dank an Menschen, die bei solchen Reden oft vergessen werden: Die Bauleute und Planer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beim Umbau im laufenden Betrieb Arbeitslärm, Schmutz und Staubschutzwände ertragen und dabei trotzdem die Patienten adäquat und hygienisch einwandfrei versorgt hätten. Genauso wie das Team der Betriebstechnik, die bereit waren, außerordentliche Nachtschichten einzulegen, um den Krankenhausbetrieb zu ermöglichen. „Solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein hohes Gut. Zum Glück haben wir sie. Euch allen Danke für einen super Job, den ihr macht“, so Dr. Iseke. Und nicht zuletzt gelte der Dank den Patientinnen und Patienten, die in den letzten Jahren die Unannehmlichkeiten des Baus ertragen und dem Haus trotzdem die Treue gehalten hätten. „Für dieses Vertrauen im Namen der gesamten Belegschaft und der Betriebsleitung noch einmal vielen, vielen Dank an unsere Patientinnen und Patienten“, schließt der Ärztliche Direktor seine Rede.
Die heutige Einweihung sei ein besonderer Moment für das Krankenhaus St. Martini, aber auch für die ganze Stadt, die Region und das Eichsfeld, beginnt Bürgermeister Thorsten Feike sein Grußwort: „Mit der neuen Notaufnahme und Radiologie wird deutlich: Hier entwickelt sich Medizin auf höchstem Niveau. Modern, effizient und vor allem nah am Menschen. Kürzere Weg, besser Abläufe und am Ende eine schnellere Diagnose dienen einem Ziel: Eine noch bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten hier an St. Martini. Ich danke allen, die mitgeplant, gebaut, organisiert und unterstützt haben und allen, die hier seit vielen Monaten das geschafft haben, was wir hier heute bewundern können.“ Sein Dank gelte besonders dem Land Niedersachsen und Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, die mit den bereitgestellten Fördermitteln in zweistelliger Millionenhöhe zeigen, dass St. Martini langfristig ein ganz wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung der ländlichen Bevölkerung sei. Bei aller Freude übte Thorsten Feike allerdings auch Kritik. Angesichts des Millioneninvests sei es für ihn persönlich und auch für die Bevölkerung die jüngste Entscheidung des Zulassungsauschusses bzw. der Kassenärztlichen Vereinigung nicht nachvollziehbar, der leistungsfähigen kardiologischen Ermächtigungsambulanz die Genehmigung zu entziehen. „Unser St. Martini ist und bleibt zentraler Anker der Daseinsvorsorge bei uns in Duderstadt und im Eichsfeld!“
„Wenn ich mir alle Krankenhäuser im Land so wünschen könnte, wie in Duderstadt, wäre es an einigen Stellen deutlich einfacher. Sie haben sich auf den Weg gemacht“, konstatiert Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. St. Martini hätte Geld in die Hand genommen, das Land habe gerne unterstützt und dadurch sei etwas entstanden, dass nicht in der Vergangenheit hängen geblieben, sondern nach vorne gerichtet ist und als medizinisches Zentrum des Eichsfelds der Region besonders guttut. „Mit dem Bau stellt die Klinik, die langjährig auch akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Göttingen ist, entscheidende Weichen für eine hochqualitative Gesundheitsversorgung. Dies ist ein wichtiges Zeichen auch für die Menschen hier vor Ort“, so der Minister weiter. Mit dem ersten abgeschlossenen Bauabschnitt und dem anstehenden zweiten Bauabschnitt, der einen modernen OP-Bereich mit 3 Sälen, einem Herzkatheterlabor und der Zentralsterilisation umfasst, sei die Gesundheitsversorgung der Menschen im Eichsfeld für die Zukunft bestens aufgestellt.




