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Eine Ära geht zu Ende Konvent der Franziskanerinnen verabschiedet sich aus dem Franziskus-Krankenhaus Berlin

Nach fast 115 Jahren wird sich der Konvent der Franziskanerinnen vom Heiligen Märtyrer Georg zu Thuine aus dem Franziskus- Krankenhaus Berlin (FKH) verabschieden. Diese Entscheidung hat der Provinzrat der Ordensgemeinschaft mit Zustimmung des Generalrates nach intensiven Gesprächen und sorgfältigem Abwägen getroffen. Hintergrund sind die seit längerem rückläufigen Berufungen in die Ordensgemeinschaft.
Offiziell wird der Konvent erst zum 31. März 2023 aufgelöst; aus organisatorischen Gründen hat die Verabschiedung im Beisein von Erzbischof Dr. Heiner Koch bereits heute stattgefunden. Die bisherige Konventsoberin, Sr. M. Emanuele, wird ab 1. November 2022 ein Alten- und Pflegeheim der Ordensgemeinschaft leiten.


„Ein großes Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz“
„Wir können den Franziskanerinnen gar nicht genug danken für ihren unermüdlichen Einsatz als Hüterinnen unseres Hauses, als erfahrene Pflegefachfrauen und christliche Seelsorgerinnen, die allen Menschen offen gegenüberstanden“, sagte Matthias Schwarz, Kaufmännischer Leiter des FKH, am Donnerstag bei der Verabschiedung. „Die Ordensschwestern haben das Krankenhaus mehr als ein Jahrhundert lang durch turbulente, oft schlimme Zeiten begleitet, in den ersten Jahrzehnten sogar geführt“, so Matthias Schwarz weiter. „Insbesondere in den entbehrungsreichen Kriegsjahren haben die Franziskanerinnen sich immer wieder in christlicher Nächstenliebe und Gottvertrauen heldenhaft vor die Kranken und Schutzbedürftigen gestellt. Dieser Geist hat unser Haus geprägt – und wird es auch in Zukunft tun.“


Gründerinnen, Pflegefachfrauen, Seelsorgerinnen
Als ausgebildete Krankenpflegerinnen haben die Ordensschwestern das Berliner Franziskus-Krankenhaus im Jahr 1908 mitbegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es ein Haus der allgemeinen Regelversorgung mit insgesamt 185 Betten. Heute hat noch etwa die Hälfte der Mitarbeitenden einen christlichen Hintergrund. Das Motto des Hauses „Pax et bonum – Der Friede und das Gute“ ist handlungsleitend für das Miteinander der Kolleginnen und Kollegen, aber auch für den Umgang mit Patientinnen und Patienten: Persönliche Zuwendung
und der aufmerksame Blick auf den ganzen Menschen sind genauso wesentlich wie Spitzenmedizin und exzellente Pflege. In letzter Zeit standen die Ordensfrauen vor allem als Seelsorgerinnen mit offenem Herzen und unbürokratischem Handeln Menschen in Not zur Seite: Seien es Obdachlose, die neue Kleidung brauchten, Mitarbeitende, die um Rat fragten oder Angehörige, die ihre Sorgen teilen wollten. Außerdem luden die Schwestern
regelmäßig zu ihren Andachten und Gottesdiensten in die Krankenhauskapelle ein.


Christliche Werte im Alltag leben
Auf die Entscheidung, den Konvent zu schließen, konnten weder das Franziskus- Krankenhaus noch der Elisabeth Vinzenz Verbund als Träger Einfluss nehmen. „Natürlich bedauern wir diesen Schritt sehr, gleichzeitig haben wir volles Verständnis dafür“, äußerte sich FKH-Geschäftsführer Tobias Dreißigacker. Um an das Wirken der Franziskanerinnen zu erinnern, bleiben ausgewählte Zeugnisse des Ordenslebens, etwa Messgewänder und -geschirr, aber auch Kunstgegenstände wie Bilder und Plastiken, als Dauerleihgaben vor Ort. Bei der Ausgestaltung von Andachten und Gottesdiensten sowie bei der Begleitung von Menschen in Ausnahmesituationen wird das Seelsorge-Team in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen als bisher. Matthias Schwarz: „Und es kommt auf uns alle an, die christlichen Werte im Alltag zu leben und so den besonderen Geist unseres Krankenhauses spürbar zu machen.“